Wer sind die Kalasantiner?

Seit September 2014 wird die Dompfarre Eisenstadt von der Kongregation der Kalasantiner betreut. Vielen ist diese Gemeinschaft nicht sehr bekannt.

 

1889 wurde die „Kongregation für die christlichen Arbeiter vom hl. Josef Calasanz“ von P. Anton Maria Schwartz in Wien gegründet. Bislang sind die Kalasantiner die einzige in Österreich errichtete männliche Ordensgemeinschaft. P. Schwartz wurde bei seiner Tätigkeit in den damaligen Wiener Vorstädten mit der Problematik der sozialen Frage, der ungeheuren geistlichen und materiellen Not der Arbeiter und vor allem der Lehrlinge konfrontiert. Besonders die Lehrlinge, die oft von den Provinzen des damals großen Österreich nach Wien kamen, waren ohne menschliche und kirchliche Begleitung und Hilfe der Willkür und den negativen Einflüssen der explodierenden Stadt ausgesetzt, sodass P. Schwartz erkannte, dass er hier gerufen ist, sich einzusetzen.

 

Nach kleinen Anfängen mit Lehrlinsgvereinen gründete er 1889 nach vielen Mühen seine Gemeinschaft, die sich besonders dieser Menschen annehmen sollte. Mit Lehrlingsheimen, Lehrstellenvermittlung, geistlicher Begleitung der Lehrlinge in „Oratorien“ (sonntäglichen Zusammenkünften) und vielen anderen Werken versucht er mit seinen Brüdern hier Hilfe zu leisten, immer im Bewusstsein, dass es um den gelebten Glauben der Menschen geht, der sich in konkreten Werken erweisen muss und dass es auch um ein intensives Engagement in der Gesellschaft gehen muss, jeder an dem Platz, wo er lebt. Langsam breitet sich die Gemeinschaft aus und hatte beim Tode des Gründers zehn Niederlassungen und etwa 80 Mitglieder.

 

Nach der sehr schwierigen Situation im und nach dem zweiten Weltkrieg und einer Suche nach der Identität in der veränderten Situation der Gesellschaft kam es in den Jahren um 1980 zu einem neuen Aufbruch mit vielen neuen Eintritten und dem Bewusstsein, dass es im Sinne des Gründers um die allgemeine Glaubensnot der Menschen im postmodernen Zeitalter gehen muss, in Verbindung mit einer besonderen Sendung zur Evangelisierung und einer offenen, zu dem Menschen gehenden Pastoral. In der Tradition des hl. Josef Calasanz (1556–1648), der der Namensgeber unserer Gemeinschaft ist und als Gründer der Piaristen einer der ganz großen Jugendpädagogen der Kirche ist, sehen wir Kalasantiner uns auch besonders der Jugendpastoral und der Begleitung der Jugend im Glauben und im Leben verpflichtet.

 

Heute arbeiten die Kalasantiner in sieben Pfarren in Wien, NÖ, der Steiermark und im Burgenland, in der Jüngergemeinschaft, in der Jugendpastoral, in Schulen, in der Kath. Glaubensinformation Wien, bei Pfarrmissionen, in vielen Gruppen in verschiedenen Teilen Österreichs und ein Mitbruder wirkt in Brasilien. Für weitere Information steht Ihnen die Homepage des Ordens: www.kalasantiner.at zur Verfügung, außerdem gibt es am Schriftenstand im Dom Informationsmaterial.

Text: P. Erich Bernhard COp
Fotos: Kalasantiner Kongregation

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