St. Martin ist gleichzeitig Kirchenpatron des Eisenstädter Doms, Patron der Diözese Eisenstadt und Landespatron des Burgenlandes.
Der hl. Martin von Tours (316/336–397) wurde nicht weit von der Grenze des heutigen Burgenlandes in Szombathely/Steinamanger geboren. Zwei Legenden aus seinem Leben haben ihn sehr bekannt gemacht.
In seiner Dienstzeit als römischer Soldat teilte er vor dem Stadttor von Amiens seinen Mantel mit einem frierenden Bettler; in der Nacht erschien ihm dann Christus als der vermeintliche Bettler, der ihn in Wahrheit prüfte.
Als Martin später, inzwischen Christ geworden und als Einsiedler lebend, zum Bischof gewählt wurde, soll er sich in einem Gänsestall versteckt haben, da er lieber sein monastisches Leben weiterführen wollte. Das Geschnatter der Gänse habe ihn aber verraten. So wurde er Bischof des heute mittelfranzösischen Bistums Tours.
Schon unmittelbar nach seinem Tod setzte seine Verehrung ein. Er galt später als Schutzherr des fränkischen Reiches und Heeres – so fand sein Kult unter Kaiser Karl dem Großen um 800 auch im heutigen Österreich weite Verbreitung. Die vielen Martinskirchen haben zum Teil eine sehr lange geschichtliche Tradition. Die im Jahr 1777 gegründete Diözese Szombathely/Steinamanger erwählte den hl. Martin zu ihrem Schutzpatron.
Das Martinspatrozinium des heutigen Domes von Eisenstadt ist bereits 1264 nachweisbar. Das 1921 von Ungarn abgetrennte Burgenland und die 1922 hier errichtete Apostolische Administration waren bestrebt, einen Landespatron mit Beziehungen zum Burgenland zu finden. Einem Ansuchen der Burgenländischen Landesregierung vom Juli 1924 entsprechend bestimmte schließlich Papst Pius XI. den hl. Martin zum burgenländischen Landespatron.
Das erste Mal wurde das Fest des Landespatrons am 11. November 1925 begangen.
Seit der Errichtung der Diözese Eisenstadt im Jahr 1960 ist der hl. Martin auch Diözesanpatron.