(Fuß-)Wallfahrt und Festmesse
Loretto. Der von Eisenstadt knapp 9 Kilometer entfernte Ort am Nordhang des Leithaberges ist das Ziel der traditionellen Fußwahlfahrt der Dompfarre am 09. Juni. Und weil dort die Hl. Messe um 10.00 Uhr stattfindet, ist der Abmarsch in Eisenstadt um 07.00 Uhr angesetzt. Trotz der zeitigen Stunde versammelt sich eine stattliche Gruppe vor dem Dom; mit den etwas später dazu Stoßenden werden es am Ende ca. 35 Personen sein, davon fast die Hälfte Kinder.
Der Weg durch die noch ausgestorbenen Straßen geht vorbei beim Landhaus und dem ORF Landesstudio. Nach einer kurzen Erfrischung erfolgt dann der steile Anstieg durch den Wald, doch das erste Etappenziel ist schon bald erreicht: das Gscheidkreuz auf knapp 400 Meter Seehöhe. Der dort befindliche Bildstock aus dem 18. Jahrhundert weist eine Besonderheit auf, zumal die dargestellten Heiligen Maria und Josef in entgegengesetzte Richtungen schauen. Nach einer kleinen Andacht und einer Stärkung folgen wir dem Blick Mariens Richtung Norden, sanft hinab in Richtung Loretto.
Der Weg ist aufgeweicht vom ergiebigen Regen der letzten Wochen, es grünt und sprießt, wohin man auch blickt. Auf dem letzten Kilometer fängt es dann sogar leicht zum Regnen an. Das tut der Stimmung jedoch keinen Abbruch – die Kinder reissen sich bis zuletzt darum, das gar nicht so leichte Wallfahrerkreuz aus Holz tragen zu dürfen und einige von ihnen sind sogar zu einigen Gesätzen des Rosenkranzgebetes motiviert.
In Loretto angekommen werden dann noch die wallfahrenden Erstkommunikantinnen von den Eltern festlich eingekleidet- die Buben hingegen verzichten auf ihre Anzüge von der Erstkommunion, zumal die Fußballtrikots ja auch nicht schlecht ausschauen. Fast pünktlich um 10.00 Uhr erfolgt dann der Einzug in die Kirche. Diese ist gesteckt voll, da sich dort schon die mit dem Auto angereisten Eisenstädter, darunter u.a. auch der Bürgermeister, eingefunden haben. Nach der freundlichen Begrüßung durch den Rektor der Basilika, Pater Stefan und der von der Domband begleiteten festlichen Messe ist noch Zeit für ein gemütliches Beisammensein. Die Meisten gönnen sich dann auch noch ein Mittagessen in Loretto, ehe es in Fahrgemeinschaften zurück ins frühsommerliche Eisenstadt geht.
Diese kurze Wallfahrt ist eine schöne Sache, weil man eine gute Zeit mit Familie und Freunden in der blühenden Natur verbringen kann, ausreichend Zeit für Andacht vorgesehen ist und die Basilika in Loretto ein bemerkenswertes Ziel darstellt.
