Die Eisenstädter Domorgel wird saniert
Seit Anfang Jänner wird unsere Orgel restauriert. Die dringend notwendingen Arbeiten werden etwa bis Ende März dauern. Daher werden wir werden uns in dieser Zeit mit dem Orgelpositiv begnügen müssen.
Auch bitten wir um finanzielle Hilfe für die Restaurierung (Spenden auf das Konto bei ERSTE Bank, Verwendungszweck: Orgelrestaurierung, IBAN: AT68 2011 1410 0502 6026)
Nach der Kanzel und der Musikempore bildete der Neubau der Orgel 1778 durch Johann Gottfried Malleck aus Wien den Schlusspunkt der spätbarocken Ausstattungsphase im Langhaus des Martinsdoms. Diese Orgel war unter beratender Mitwirkung Joseph Haydns entstanden und ist somit ein bedeutendes Klangdenkmal.
Reparaturen von 1851 und 1889 (neues Windwerk) brachten erste Veränderungen, der Umbau von 1943 durch Schuke aus Berlin schrieb die Veränderungen fort. Kriegsbedingt schlechtes Material führte dazu, dass nach Reparaturen 1946 und 1955 ab 1967 eine größere Sanierung geplant werden musste. Die Arbeiten wurden 1974 – wiederum durch Schuke – vollendet. Spieltisch, Teile von Windladen und Pfeifen wurden erneuert und den Anforderungen der Domliturgie angepasst.
Verschiedene Einflüsse, vor allem im Raumklima – die halbe Orgel steht in der Kälte im Bereich der Turmkammern – führte zu Schäden, die zwar auf den ersten Blick nicht gleich auffallen, mit denen aber die Organisten mehr oder weniger ständig zurecht kommen müssen. Windladenrisse und verschiedentlich verstimmte Pfeifen sind leider traurige Realität. Wieder stellen sich ähnliche Fragen wie 1943 und 1974. Soll man die Zubauten und Veränderungen des 20. Jahrhunderts fortschreiben oder das Instrument als Zeugnis der Zeit des Entstehens restaurieren? – Gebrauchsorgel oder überregional bedeutsames Klangdenkmal? Nach eingehender Diskussion aller zuständigen Gremien wurde der Bestandssicherung der Vorzug gegeben. Den Auftrag dafür erhielt wiederum – berechnet nach dem Bestbieterprinzip – die Fa. Schuke.
Ab 7. Jänner 2020 wird die Orgel bis auf das Gehäuse und das Windwerk abgetragen und alle mobilen Teile in die Werkstatt verbracht. Dort sind die Orgelbauer bis 21. Februar 2020 mit der Sanierung aller angelie-ferten Teile beschäftigt. In der Zwischenzeit werden im Martinsdom alle anderen Professionsarbeiten erledigt, wie etwa die Erneuerung der Emporenpodien oder die Aufstellung der klimatisch notwendigen Trennwand hinter der Orgel, damit endlich alle Teile der Orgel im gleichen Raumklima zu stehen kommen.
Ab 24. Februar sind wieder die Orgelbauer am Zug. Nach dem technischen Wiederaufbau beginnt am 16. März die klangliche Arbeit (Nachintonation und Stimmung der insgesamt 1060 Pfeifen). Am 28. März sollten die Arbeiten beendet sein.
Gottfried Allmer