Ein Ort der Andacht und des Gebets
Seit 2011 hängt an der linken Stirnseite unseres Martinsdoms die Ikone des seligen Ladislaus, eingefasst in einem neuen Holzrahmen mit zwei darin eingelassenen Reliquien. Am 2. Juli wurde dieses Bild, das vor Jahren von Dr. Thomas Nemeth, Universitätsprofessor für orthodoxe Theologie an der Universität Wien, gemalt wurde, feierlich gesegnet. Ein Ständer für Opferlichter ergänzt diesen Ort der Andacht und des persönlichen Gebets.
Ein Seliger aus dem Burgenland
Der selige Ladislaus Batthyány-Strattmann (1870–1931) wurde im Jahre 2003 selig gesprochen – die Diözesen Eisenstadt und Steinamanger hatten die Kanonisierung dieses tiefgläubigen Arztes und vorbildlichen Ehemanns und Familienvaters in Rom eingereicht. Nach Bestätigung eines Heilungswunders auf seine Fürsprache konnten damals an die 700 Gläubigen aus dem Burgenland und Ungarn in einer bewegenden Feier diese erste Seligsprechung eines Burgenländers durch Papst Johannes Paul II. erleben – einige Teilnehmer an der diözesanen Pilgerfahrt nach Rom sprechen noch heute von diesem großen Ereignis.
Dieser heiligmäßige Gläubige, der seine hohe Berufsausfassung als Arzt innerlich aus seiner gelebten Freundschaft mit Jesus Christus nährte und dazu ein herzlicher Familienvater war, ist – so denke ich – gerade auch für unsere Gegenwart ein Vor- und Leitbild: Dr. Ladislaus Batthyány, der durch die Liebe und die gläubige Lebensgestaltung seiner Gattin Maria Theresia Coreth, nach einer Glaubens- und Lebenskrise während seines Medizinstudiums in Wien, als Arzt der Armen und Gründer von zwei Krankenhäusern (Kittsee und Körmend) in der Erinnerung der Menschen ist, bringt gelebten Glauben und tatkräftige Vernunft als christliche Grundhaltungen zum Leuchten. Ich hoffe, dass dieser neue Verehrungsort des seligen Ladislaus vielen Gläubigen eine Ermutigung zum persönlichen Gebet und zur inneren Betrachtung wird.