corona | kreuzweg
Vielleicht haben Sie es schon entdeckt: Auf Initiative von Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics wurde im Martinsdom Eisenstadt ein neues Fastentuch installiert.
Fastentücher gibt es seit dem 11. Jahrhundert. Ursprünglich verhüllte das Fastentuch – oft mit einer reichhaltigen Tuchmalerei versehen – die meist prunkvollen Altäre in den Kirchenräumen während der Fastenzeit. Seit einigen Jahren regt das Thema „Fastentuch” Künstler an, neue Darstellungsformen über die biblischen Szenen hinaus zu entwickeln.
Im Martinsdom Eisenstadt wird mit dem Fastentuch das Kreuz abgedeckt. Die Darstellungen in Form einer digitalen Bildanimation "übersetzen" die Stationen des Kreuzweges in die heutige Zeit. Alle Jesusdarstellungen sind Bildzitate des gemalten Kreuzweges im Martinsdom.
Heinz Ebner hat auf eine sehr kontemplative Form der Abbildung gesetzt. Dabei werden einzelne Szenen scheinbar übereinander geblendet und lösen sich langsam immer wieder in große 'Pixel' auf. Diese Rasterung ist eine individuelle Formensprache. Durch die Pixelierung möchte der burgenländische Künstler Bezug nehmen auf den kleinsten Baustein, aus dem unser Leben, ja die ganze die Schöpfung, besteht.
Das digitale Fastentuch kann bis Karfreitag (2. April) tagsüber besichtigt werden. Die digitale Animation dauert insgesamt 74 Minuten und besteht aus rund 200 Sequenzen, die in "Slow-Slow-Motion" – wie Heinz Ebner seine Präsentationstechnik nennt – gezeigt werden. Wir laden Sie herzlich ein, in der Fastenzeit sich diese gute Stunde zu gönnen und im Dom zu verweilen.
Auf dem Schriftenstand im Dom liegt außerdem eine umfassende Beschreibung des digitalen Fastentuches auf, welche Sie gerne mitnehmen können.